Leitbild der katholischen Seelsorge im Ausland
Im Großraum Kapstadt leben viele Deutschsprachige Katholiken die sich aus folgenden Gruppen zusammenstellen:
Auswanderer: Menschen, die sich fest in Südafrika niedergelassen haben, die teilweise eine Ehe mit Südafrikanern geschlossen haben. Sie leben meist für immer hier, teilweise schon in mehreren Generationen.
Entsandte: Aus Deutschland für den diplomatischen Dienst, für die Industrie, die Deutsche-Schule Kapstadt oder einzelne NGO’s entsandte. Sie leben meistens nur für ein paar Jahre hier für die Dauer ihres Auftrags.
Pensionäre: Sie leben hier für eine längere Zeit. Manche ganzjährig, manche halbjährig
Touristen/Stipendiaten/Volontäre: Die für wenige Wochen oder Monate nach Südafrika kommen, um die Schönheit des Landes zu erleben.
Die Zahl der Menschen, die nur für wenige Jahre ins Ausland gehen, wird in Zeiten der Globalisierung immer größer. Oft reisen sie mit ihren Familien. Zwar sind sie für neue Erfahrungen offen, allerdings ist die Bereitschaft zur Integration eher geringer, da man um die zeitliche Begrenzung des Aufenthaltes weiß. Dies hat auch Folgen für die religiöse Praxis, denn das Beten in einer fremdem Sprache und das Leben in fremder Kultur fällt nicht leicht.
In diesem Kontext steht die deutschsprachige Seelsorge vor einer besonderen Aufgabe, denn sie will diesen Gläubigen eine Heimat im Glauben geben, wie auch interkulturelle und ökumenische Begegnungsmöglichkeiten schaffen. Eine der vielen Aufgabe ist es – ähnlich wie in einer christlichen Gemeinde in Deutschland – das die Gläubigen die Sakramente empfangen können und die Kinder auf Taufe, Erstkommunion und Firmung vorbereitet werden. Besonders wichtig dabei ist es Gemeinschaft zu erfahren und die Bräuche des Herkunftslandes zu pflegen.
Wer in einem fremden Land lebt, wird sich spontan in die neue Lebenskultur einbringen wollen. Manche finden da einen Lebenspartner und suchen von daher ist eine größere Nähe zur Ortskirche. Doch nicht wenige möchten gerade in der Fremde die eigene kulturelle Herkunft pflegen und suchen daher Kontakt zu einer deutschsprachigen Gemeinde.